WARUM DRESS RETRO?

Die Bekleidungs- und Textilindustrie ist heute für mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich als der internationale Luft- und Schiffsverkehr zusammen. Besonders aufgrund von “Fast Fashion”, kaufen und ersetzen wir Kleidung öfter als jemals zuvor.

Sehr niedrige Preise bedeuten oft minderwertige Kleidung, die nicht so lange hält. Zudem kommen niedrigere Preise auf Kosten von Mensch und Umwelt zustande: die Verschmutzung von Flüssen, schlechte Arbeitsbedingungen, zu niedrige Löhne und die Ausbeutung von Arbeiter:innen in Fabriken sind nur einige Beispiele.

Das Tempo der Modeindustrie hat stark zugenommen: Statt nur zwei Saisons bieten einige Unternehmen heute 24 verschiedene Kollektionen pro Jahr an. Vor dem großen Aufkommen von “Fast Fashion” war Mode deutlich langlebiger. Beispielsweise trugen wir vor der Jahrtausendwende unsere Kleidung bis zur Entsorgung im Schnitt 40 Mal öfter.

Wenn wir Kleidung aussortieren, spenden wir sie vielleicht an Wohltätigkeitsorganisationen, Second-Hand Läden oder tun sie in einen Altkleidercontainer. Allerdings übersteigt das Angebot die Nachfrage vor Ort, und bis zu 70 % der gespendeten Kleidung werden schließlich über Textilhändler exportiert und an Menschen in Entwicklungsländern verkauft. Dies beeinträchtigt dort die lokale Wirtschaft und gefährdet die Lebensgrundlage vieler Menschen.

Zudem landet Kleidung, die weggeworfen wird oder nicht recycelt werden kann, meist auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen. So ist zum Beispiel die Atacamawüste über mehrere Kilometer zu einer Mülldeponie für Altkleider geworden.